Raissa Gorbatschowa

sowjetische Soziologin; Prof. Dr.

* 5. Januar 1932 Rubzowsk

† 20. September 1999 Münster

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 50/1999

vom 6. Dezember 1999 (st)

Herkunft

Raissa Gorbatschowa wurde am 5. Jan. 1932 (n. a. Angaben 1934) in Rubzowsk (engl. Rubtsovsk), Sibirien, geboren. Ihr Vater, der Eisenbahningenieur Maxim Titorenko, soll in den 20er Jahren Mitarbeiter Lenins in Wirtschaftsfragen gewesen sein. Wie es hieß, wuchs Frau G. in Stawropol, Nord-Kaukasus, auf.

Ausbildung

Nach einer Schulzeit mit glänzenden Noten studierte G. marxistisch-leninistische Philosophie an der Universität Moskau. Kurz nach Abschluss des Studiums heiratete sie 1956 Michail Gorbatchow, der damals als 1. Sekretär des Stadtkomitees des Komsomol in Stawropol (Ciskaukasien) tätig war. Bis zur Geburt ihrer Tochter Irina arbeitete G. als Lehrerin in Stawropol, nahm dann aber Anfang der 60er Jahre ihre Studien wieder auf und promovierte 1967 bei Prof. Ossipow mit einer Arbeit über Lebensbedingungen auf Kollektivfarmen, die als soziologische Studie breite Beachtung fand und die politische Arbeit ihres Mannes nicht unwesentlich beeinflusst haben soll. U. a. kam G. in ihrer praxisnahen Dissertation zu dem Schluss, dass das Beharren auf überkommenen Vorstellungen gegenüber der Frau und ihrer Rolle den sozialen Fortschritt in der Provinz am nachhaltigsten behindere.

Wirken

Als Michail Gorbatschow 1978 zum ZK-Sekretär berufen ...